Der Technologie FutureLight ist in der Bergsportwelt ein großer Durchbruch gelungen – eine Materialrevolution, welche vielen noch unbekannt ist. Hier beantworten wir die häufigsten Fragen, die wir von unseren Kunden dazu erhalten haben.
Der Definition einer Membran folgend könnte man „ja“ behaupten. Jedoch kann man im Falle von FutureLight nicht von einer herkömmlichen Membran sprechen, die lediglich als wasserdichte Barriere unseren Körper vor Regen schützt und Schweiß nach außen ableitet. The North Face selbst bezieht sich bei der Beschreibung von FutureLight weniger auf die „Membran“ selbst, sondern vor allem auf die neuartige Technologie, die dahinter steckt. Die Membran wird dabei durch Aufspritzen erzeugt, was eine Art Netz entstehen lässt. Dabei sind die Poren gleichmäßig groß und sehr regelmäßig angeordnet. Ganz im Gegensatz zu herkömmlichen Membranen, welche unregelmäßig große Löcher besitzen und somit schließlich andere Membran-Eigenschaften aufzeigen Bei der Betrachtung der FutureLight- Membran von The North Face soll schließlich der Herstellungsprozess und die Technlogie im Mittelpunkt stehen, um die genauen Unterschiede zu anderen Membranen zu verstehen.
Die Herstellung erfolgt mittels eines Nanospinning-Prozesses, bei welchem 200.000 Injektoren mikroskopische Fäden erzeugen. Dieses Nanospinning lässt nanometrische Fasern entstehen, welche mit kleinsten Lücken untereinander angeordnet sind. Somit ist das Material porös und lässt Luft hindurch, während es gegenüber Wasser absolut dicht ist. Das Material kann in einem Prozess problemlos laminiert werden, ohne dass es an Flexibilität, Atmungsaktivität, Wasserdichte und Haltbarkeit einbüßt.
Nein. Für die meisten bekannten Membranen werden zur Herstellung ePTFE (expandierte Polytetrafluoroethylene) verwendet. Dabei handelt es sich um Teflon, welches bei der Herstellung in dem Maße auseinander gezogen wird, dass Mikroporen entstehen, welche für die durch Transpiration feuchte Luft durchlässig sind, Wasser von außen jedoch nicht eindringen lassen. FutureLight geht das Problem auf die gleiche Art und Weise an, indem es Wasserdampf hindurch lässt – also atmungsaktiv ist- ohne dabei die Wasserdichtigkeit zu beeinträchtigen. Der Unterschied liegt jedoch vor allem bei der Herstellung. Dabei wird Material nicht expandiert, sondern Polyurethan mittels Injektion in eine Vielzahl von Nanofäden aufgetrennt.
FutureLight ist im eigentlichen Sinne ein wasserdichtes System bestehend aus einem einzigartigem Material, welches auf unterschiedlichste Art und Weise eingesetzt werden kann. Beispielsweise kann das Material für eine Trailrunning-Jacke so optimiert werden, dass es atmungsaktiver ist als zum Beispiel Material für eine Alpinismus-Jacke, welches viel strapazierfähiger sein muss. Die Herstellung von FutureLight erlaubt eine Modifizierung der Dichte während der Injektion des Materials. Somit kann es auf die Bedürfnisse eines jeden Kleidungsstücks und deren Verwendungszweck optimiert werden.
Da es sich um keinen kompakten Stoff handelt, sondern um ein Gewebe, welches aus tausenden zufällig angeordneten Fäden besteht, ist es durchlässiger für Luft und damit viel atmungsaktiver als alle herkömmlichen und bisher eingesetzten Membranen. Dies ist vor allem ein Vorteil bei aeroben Outdooraktivitäten oder Bergsport in wärmeren Breiten, bei denen die Feuchtigkeit eher durch die eigene Transpiration während der Bewegung entsteht als durch Nässe von außen, wie z.B. durch Regen. Außerdem entsteht durch diese Herstellungsart ein viel flexibleres Material, was angenehm auf der Haut aufliegt und von langer Haltbarkeit ist.
Dies ist recht einfach: The North Face spezifiziert bei jedem Kleidungsstück, für welchen Einsatzzweck es genau designt wurde. Aus Geheimhaltungsgründen zum Schutz vor der Konkurrenz werden keine Informationen zur Wassersäule oder zum RET (Wasserdampfdurchgangswiderstand) preisgegeben. Nach langer Dauer des Tragens des Kleidungsstücks jedoch, kann sich jeder selbst von den Eigenschaften überzeugen, die die Marke für jedes Kleidungsstück angibt. So ist ein für Trailrunning designtes Kleidungsstück generell atmungsaktiver als ein Kleidungsstück, welches für Wanderungen im Regen konzipiert ist und somit weniger atmungsaktiv, jedoch umso wasserdichter ist. Daher raten wir beim Kauf eines Kleidungsstücks sich im beiliegenden Produktdatenblatt der Marke genau über dessen Verwendungszweck und Eigenschaften zu informieren. So ist die richtige Auswahl und Ausrüstung für die gewünschte Outdooraktivität garantiert.
Mithilfe der Nanospinning-Technologie kann eine Vielzahl von Variablen genau auf die geforderten Eigenschaften des Kleidungsstücks angepasst werden:Gewicht, Elastizität, Atmungsaktivität und Beständigkeit können gezielt für jeden Einsatzzweck modifiziert werden. Durch den individualisierbaren Herstellungsprozess mittels der Injektoren kann eine große Varietät des Materials erzeugt werden: So kann ein Gewebe gezielt dichter oder poröser produziert werden und schließlich eine glattere oder netzförmigere Struktur erhalten. Somit wird das Material auf den gewünschten Einsatzzweck des Kleidungsstücks optimiert.
Die Behandlung DWR (Durable Water Repellent)- einer dauerhaft wasserabweisenden Imprägnierung- erfolgt bei allen FutureLight-Kleidungsstücken ohne den Einsatz von Perfluorcarbonen (PFC). Dies sind chemische Verbindungen, welche nur schwer von der Umwelt abbaubar und für den Organismus schädlich sind. Bei Tests wurde zudem eine Haltbarkeit der Imprägnierung von 80% nach 80 Wäschen festgestellt. Einen weiteren Punkt in Sachen Umweltfreundlichkeit verdient sich die FutureLight-Kollektion hinsichtlich Materialrecycling: Außen- und Innenmaterial des Laminats besteht aus recyceltem Material.
Nein, die Technologie FutureLight wird auch bei der Herstellung von Schuhwerk angewendet. Der Fuß enthält ungefähr 250.000 Schweißdrüsen. Dies entspricht der höchsten Konzentration im gesamten menschlichen Körper. Da kann es schon beim spazieren gehen zur warmen Jahreszeit schnell unbequem werden. Die außergewöhnliche Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit der FutureLight-Technologie machen das Laminat zu einer perfekten Option für den Einsatz in Schuhwerk und garantieren damit für trockene Füße während der gesamten Outdooraktivität. Durch die hohe Flexibilität des Materials, kann der Schuh sich außerdem optimal an die Bewegungen des Fußes anpassen.
Zwar eine Seltenheit, doch aufgrund der individuellen Herstellungsmöglichkeit durchaus eines Blickes Wert: die Verwendung von FutureLight zur Herstellung eines Zelts, dem Assault 2 FutureLight. Dank dieser Technologie wird ein Großteil der in der Nacht entstehenden Kondensation an der Zeltinnenseite vermieden. Diese Kondensation entsteht besonders an der Innenseite herkömmlicher Zelte, vor allem je kälter die Nacht und je mehr Personen in einem Zelt schlafen.
Aufgrund der DWR-Imprägnierung und der sehr guten Fähigkeit, Schweiß abzuleiten, müssen FutureLight-Kleidungsstücke nicht so häufig gewaschen werden wie herkömmliche Membranen. Beim Waschen des FutureLight-Kleidungsstücks jedoch, sollte man der gleichen Waschanleitung wie bei herkömmlicher wasserdichter Funktionskleidung folgen: Dabei sollten die Reißverschlüsse beim Waschen verschlossen sein, eine Waschtemperatur von 40°C nicht überschritten werden, nur geringer Schleudergang eingestellt und wenn möglich zwei mal mit klarem Wasser ausgespült werden. Die Verwendung von Flüssigwaschmittel wird empfohlen, jedoch von Weichspüler abgeraten. Das Trocknen im Trockner ist möglich, sollte jedoch nur mit einem kurzem Programm und bei niedriger Temperatur erfolgen. Zum Reaktivieren der DWR-Imprägnierung ist es empfehlenswert das Kleidungsstück bei niedriger Temperatur zu bügeln. Dabei sollte dampffrei gebügelt werden und ein Handtuch oder ein Stofftuch über das Kleidungsstück gelegt werden.
Neueste Artikel
Hinterlassen Sie Ihren Kommentar
Seien Sie der Erste, der einen Kommentar zu diesem Artikel abgibt.