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Wie wähle ich Tourenskischuhe für die Saison 2017 aus

Wir erklären Ihnen von Grund auf, was Sie über Skischuhe für das Skitourengehen bzw. Skibergsteigen wissen müssen und zeigen Ihnen alle Modelle der Wintersaison 2017

Tourenskischuhe; ein Mittelding zwischen Skifahren und Bergsteigen
In unserer Artikelreihe mit Tipps zur Wahl Ihrer Berg- und Tourenskiausrüstung für die Saison 2017 kommen wir nach den Bindungen und Brettern nun zu den Schuhen.

Ein Schuh für das Skitourengehen bzw. Skibergsteigen muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen:
  • Er muss so leicht wie möglich sein (für den Aufstieg).
  • Er muss bei der Abfahrt ähnliche Leistungen wie ein Alpin-Skischuh bieten.
  • Er muss entriegelbar sein, um gut mit ihm aufsteigen zu können.
  • Und er sollte einem Alpin-Skischuh ähneln, wenn es darauf ankommt, die Ski abzuschnallen und Bergkämme, Korridore und Steigungen zu meistern…

Klingt schwierig? Selbstverständlich. Unmöglich? Immer seltener…

Das sagt unser Kollege Javier Menchaka Gutiérrez „Chaka", der verantwortlich für die Skiabteilung von Barrabes Benasque und Mitglied des Equipo Barrabes – der Ski- und Bergschule – ist. Und denken Sie immer daran: Wenn Sie Beratung brauchen oder Fragen haben, stehen Ihnen unsere Mitarbeiter in unseren Geschäften in Benasque, Barcelona, Jaca, Madrid, Zaragoza oder im Call Center unserer Webseite gern zur Verfügung.

WAS IST EIN TOURENSKISCHUH?
Ein Tourenskischuh ist im Grunde genommen ein Alpin-Skischuh, bei dem der Schaft entriegelt werden kann, um sich leichter mit parallel stehenden Ski fortbewegen zu können.

Weitere Unterschiede zu Alpin-Skischuhen sind die Gummisohle mit Absatz, die den Einsatz als Bergstiefel ermöglicht, und eine leichte Krümmung (Rocker), die das Vorankommen vereinfacht. Barrabes

Aufstieg mit Tourenskischuhen. Diese und andere, technisch viel anspruchsvollere Situationen müssen Skibergsteiger meistern.
In unserem Artikel über Bindungen für Tourenski haben wir Ihnen alle Details über die Kompatibilität von Schuhen und Bindungen erklärt und die nötigen Hinweise für die Wahl einer so gut wie möglich aufeinander abgestimmten Ausrüstung aus Skiern, Skischuhen und Bindung gegeben. Auch wenn Sie nur neue Schuhe kaufen wollen, sollten Sie sich den Artikel einmal durchlesen.

Und in unserem Artikel über Alpin-Skischuhe haben wir Ihnen Tipps zur Wahl der richtigen Größe, des Leistens und der Art des Schuhs gegeben. Auch der Flex und die individuelle Anpassung von Innenschuhen und Schalen wurden darin behandelt.

Wenn Sie nicht genau wissen, was ein Flex ist oder wenn Sie Ihre Mondopoint-Größe oder Ihren Leisten nicht kennen und noch nie von der ISO 9523 gehört haben oder wenn Sie keine Ahnung haben, wie und inwieweit ein Skischuh individuell angepasst werden kann, dann sollten Sie sich Zeit nehmen und den Artikel einmal genau lesen.

Die meisten Tipps, die wir Ihnen für die Wahl Ihrer Alpin-Skischuhe gegeben haben, gelten auch hier. Aber es gibt natürlich auch kleinere und größere Unterschiede, die wir Ihnen aufzeigen wollen.

GRUNDLEGENDE FAKTOREN BEI DER WAHL EINES TOURENSKISCHUHS

Das Gewicht

Das Gewicht ist einer der wichtigsten Faktoren, der beim Kauf eines Tourenskischuhs berücksichtigt werden muss, was bei Alpin-Skischuhen nicht der Fall ist. Bei Tourenskischuhen muss man zunächst auf das Gewicht schauen: Der Schuh muss so leicht wie möglich sein, ohne an den gewünschten Leistungen einzubüßen.

Die Schaftrotation

Die „Schaftrotation” eines Schuhs beschreibt zwei Parameter: das Ausmaß der Beugung bzw. Streckung des Schaftes nach vorn und hinten, wenn dieser entriegelt ist, und den Kraftaufwand, der zur Beugung und Streckung notwendig ist.

Normalerweise verhalten sie sich umgekehrt proportional: Schäfte mit großer Beugung bzw. Streckung benötigen weniger Kraftaufwand.

Skischuh Arc'teryx Procline. Große Beugung und Streckung des Schaftes
Kompatibilität

Immer mehr Schuhe haben minimalistische Anbindungen, die eine höhere Kompatibilität mit Steigeisen bieten, das Gewicht reduzieren (aber nur wenig) und die Ausgleichsachse der Schuhspitze optimieren. Andererseits kann man sie nicht mit Rahmenbindungen benutzen. Sie erfüllen die ISO 9523 nicht, die bis vor kurzem noch unumstößlich war. Sie können nur mit Tech-Bindungen benutzt werden.

Am anderen Ende der Produktpalette findet man innerhalb der Freeride-Kategorie einige Schuhe mit ISO 5535-Anbindungen (für Alpin-Bindungen). Manche davon sind mit Alpin-Bindungen und Tech-Bindungen kompatibel, aber nicht mit Rahmenbindungen. Und andere haben austauschbare Anbindungen für ISO 5535 bzw. ISO 9523/Tech.

Die Unterschiede bei der Länge zwischen den einzelnen Tourenskischuh-Modellen können enorm sein – selbst wenn es sich um dieselbe Größe handelt. Bei Alpinschuhen passiert das nicht; da sind 2-3 mm Unterschied das Höchste, was man bei zwei verschiedenen ISO5535-Schuhen derselben Größe findet.

Und dazu kommt noch die geringe bzw. fehlende Einstellungsmöglichkeit der Fersenkappe bei Tourenskischuhen... und da haben wir die Bescherung! Hier müssen Sie echt aufpassen, vor allem, wenn Sie neue Schuhe für Ihre Ski mit Bindungen kaufen wollen.

Und noch ein letzter Punkt: Es gibt ein paar Wettkampf-Modelle mit großem Rocker, die NICHT mit den auf dem Markt erhältlichen Tech-Bindungen kompatibel sind. Das ist ein Extremfall, der nur die wenigsten Skifahrer betrifft, aber trotzdem wollen wir ihn erwähnen.

Lassen Sie sich im Call Center unserer Webseite beraten, wenn Sie sich bezüglich der Kompatibilität nicht sicher sind.

Und überprüfen Sie auch die Kompatibilität Ihrer neuen Schuhe mit den Steigeisen, die Sie benutzen wollen.

Wahl der Größe und des Leistens

Hier wollen wir Ihnen auch wieder ans Herz legen, sich in die Hände eines Fachmanns zu begeben. Ein Tourenskischuh darf Ihnen nicht nur bei der Abfahrt gut passen, denn bei Skitouren läuft man viel mehr, als dass man Berge hinabfährt. Und ein Schuh, der beim Aufstieg reibt, wird Ihnen nicht viel Freude bereiten – egal wie gut man mit ihm den Hang hinunterfahren kann.

Nehmen Sie sich genügend Zeit bei der Wahl der Größe und wählen Sie den Leisten, der sich am besten Ihrer Fußform anpasst.

In unserem Artikel über Alpin-Skischuhe haben wir Ihnen erklärt, wie Sie Ihre MP-Größe (Mondopoint) herausfinden können und was Sie beachten müssen, wenn Sie eine ganze oder eine halbe Größe auswählen.

Zu diesem Punkt möchten wir ein paar Anmerkungen machen:

  • Bei Alpin-Skischuhen haben zwei Größen normalerweise die gleiche Schale. Die Größen 27 und 27,5 haben unterschiedliche Kunststoff-Fußbetten unter dem Innenschuh, eine andere Einlegesohle oder einen anderen Innenschuh, aber die Schale ist die gleiche.
    Deshalb ist der Unterschied zwischen einer 27,5 und einer 28 größer als zwischen einer 27,5 und einer 27. Irrt man sich beim Kauf um eine halbe Größe, dann kann man das leicht korrigieren, wenn es sich um die gleiche Schale handelt. Wenn es jedoch eine andere Schale ist, dann wird die Sache schon schwieriger.
    Nun aber passiert Folgendes: Einige Marken und Modelle von Tourenskischuhen haben die gleiche Schale, aber umgekehrt, d.h. eine 27,5 hat die gleiche Schale wie eine 28, und nicht wie eine 27. Erkundigen Sie sich danach, bevor Sie sich für eine Größe entscheiden. Seien Sie vorsichtig beim Auf- bzw. Abrunden der Größe, wenn es dabei um eine andere Schale geht.
  • Ein Aspekt, der zu berücksichtigen ist und der die Sache kompliziert macht, ist, dass die Hersteller von Tourenskischuhen meist nur wenige Informationen zur Leistenbreite geben. Im Gegensatz zu den Alpin-Skischuhen wird bei Tourenskischuhen oft kein genauer Leisten angegeben. Komischerweise sind die meisten „nicht spezifizierten” Leisten diejenigen, die auf einen Blick sehr schmal wirken. Wenn Sie schon einmal Probleme mit zu schmalen Schuhen hatten, lassen Sie sich lieber beraten.
  • Der Flex-Index wird normalerweise auch nicht detailliert angegeben. Noch ein großer Nachteil.


Personalisierung

Obwohl Marken wie Salomon und Atomic alles dafür tun, damit sich das endgültig ändert, zeigen die meisten Hersteller von Tourenskischuhen nicht viel Interesse daran, die individuelle Anpassung der Schuhe anzubieten.

Vor dem Erscheinen der Atomic Backland ist fast keine Marke über die Personalisierung der Innenschuhe hinausgegangen.

Kategorien

Auch hier (wie auch bei den Tourenskibindungen und den Tourenski) finden wir drei Kategorien:

  • Leichte/Wettkampfschuhe
  • Allround
  • Freeride

Und auch hier – wie es nicht anders sein konnte – sind die Übergänge zwischen den Kategorien nicht eindeutig.

Moderne Herstellungsmethoden, minimalistische Designs und Materialien wie Carbonfaser gibt es von den Wettkampfmodellen bis hin zur Allround-Kategorie und sogar beim Freeride.

Immer mehr Skifahrer kaufen Schuhe unter 1,3 kg Gewicht pro Fuß, um sie auf den verschiedensten Geländearten einzusetzen. Das ist heute möglich, weil in letzter Zeit Materialien wie Pebax, Grilamid und Composite (Verbundstoff) dazu beigetragen haben, das Gewicht der Schuhe drastisch zu verringern – ohne an Steifigkeit bei der Abfahrt einzubüßen.

Abfahrt durch die Engen des Salterillo, Benasque. Foto: Daniel Vega
EIN BISSCHEN GESCHICHTE
Um die Veränderung – oder besser gesagt, die Revolution – zu verstehen, die in den letzten Jahren stattgefunden hat, und um wirklich zu wissen, wie ein aktueller Tourenskischuh aufgebaut ist, wollen wir ein bisschen auf seine Geschichte eingehen – damit Sie den richtigen für sich auswählen können:

  • Als die Marke Scarpa im Jahr 2005 ihren berühmten F1 auf den Markt brachte, ging vielen der minimalistischsten Skifahrer der Welt ein Licht auf.
    Der F1 basiert prinzipiell auf dem traditionellen „Zungen”-Design: Bei dieser Art Schuh sorgt eine Kunststoffzunge, die vom unteren Teil des Fußrückens bis über den Schaft hinaus verläuft, bei der Abfahrt zusammen mit dem Verschlusssystem des Schaftes für die Steifigkeit des Schuhs.
  • Der F1 stand noch nicht einmal ein Jahr in den Geschäften, als im Internet mehr und mehr „gehackte” und „getunte” Modelle auftauchten, denen der F1 auf der Suche nach Leichtigkeit standhalten musste. Die meisten dieser Modelle setzten nicht auf die Kunststoffzunge und vertrauten bei der Abfahrt voll und ganz auf das robuste „Hebelsystem”, das Scarpa für die Steifigkeit des Schaftes entwickelt hatte.
  • Aber das Ganze geht noch weiter: Dank der Erfindungsgabe von Nutzern und Wettkämpfern erschienen die ersten Full Carbon-Schäfte für den F1, gedrillte Versionen (mit Löchern wie ein Gruyère -Käse, um das Gewicht zu verringern), die ersten Textilverschlüsse am Fußspann und die ersten Reißverschlüsse.
    Die Markenhersteller brauchten nicht lange, um die Botschaft zu verstehen, die ihnen die minimalistischsten Skifahrer übermitteln wollten: Wenn sie Schuhe wollen, die von hinten gut verriegelt sind, die keine Lasche und keinen Kunststoff am Fußspann sowie praktisch weder Innenschuhe noch Schnallen haben... dann sollten sie das auch bekommen.
  • Das Verschlusssystem des F1 – das nicht nur den Schaft entriegelte – konnte mit nur einer Handbewegung geöffnet werden (was heute bei leichten Skischuhen normal ist) und verlieh dem Schuh darüber hinaus so viel Steifigkeit, dass er seinen gesamten Flex praktisch aus der Verformung erhielt, die die Unterschale (unterer Teil des Stiefels) durch die Belastung des Schaftes erfuhr. Ein Schlüsselpunkt bei dieser Art Schuh: Wenn man effiziente Verschlusssysteme findet, kann eine gewisse Elastizität bei der Unterschale (und die entsprechende Gewichtsreduzierung) sogar von Vorteil sein.
  • Scarpa erforschte und perfektionierte das Hebelsystem zum Verschließen/Öffnen des Schaftes immer weiter und brachte den Alien – eine neuere Version des F1 – auf den Markt. Bei diesem Modell wurde die umstrittene Gehfalte des F1 entfernt und dafür ein BOA-Verschluss am Fußspann eingesetzt.
  • Die Marke Dynafit ihrerseits war sich bewusst, dass sie auf dem damals sehr bewegten Markt der Wettkampf-Skischuhe nur dann überleben konnte, wenn sie ein wirksames und gleichzeitig leichtes Verschlusssystem entwickelte.
    Mit dem Ultralock-System, das wir zum ersten Mal sahen, als der Dyna Evo 2009 in die Geschäfte kam, traf sie den Nagel auf den Kopf.
    Beim Ultralock-System ist der einzige Verschlussmechanismus die Schnalle an sich, mit der der Schaft geöffnet und geschlossen wird. Das System wirkt am Schaft (aus Carbonfaser) und am Spoiler, der im hinteren Teil der Unterschale integriert ist. Da beide Teile des Schuhs an einem so hohen Punkt wie der höchsten Schnalle festgezogen werden, ist die Steifigkeit hundertprozentig gegeben.
    Der Dyna Evo war der erste große Beitrag, den Dynafit zur Revolution der Tourenskischuhe in den letzten Jahren geleistet hat – aber nicht der einzige.
  • Später brachten sie ein hybrides Modell heraus, das sich zwischen einem neuen Wettkampfschuh und den traditionellen Schuhen mit Zunge (in diesem Fall zum Einsetzen und Herausnehmen) befand und den Markt auf den Kopf stellte: der Dynafit TLT 5. Der erste Allround-Skischuh der neuen Ära. Performance auf jedem Gelände bei einem Gewicht, von dem bis zu diesem Zeitpunkt nur Wettkampfschuhe träumen konnten.

HEUTIGE SITUATION

  • Die meisten aktuellen Skischuhe (alle Wettkampfmodelle, ultraleichte und die meisten Allround-Modelle) können in gewisser Art und Weise zur Kategorie der „neuen Skischuhe” gezählt werden. Zu dieser Kategorie gehören Wettkampfschuhe, ultraleichte Skischuhe und zahlreiche vielseitig einsetzbare Skischuhe. Die Reduzierung des Gewichts bei den leichtesten Modellen des Marktes ist dank der neuen Designs und Materialien schon seit langem nicht mehr mit einem Verlust an Performance bei der Abfahrt verbunden. Viele Skischuhe mit weniger als 1 Kilo Gewicht verhalten sich bei der Abfahrt sogar besser als einige Modelle, die fast doppelt so schwer sind.
    Es ist jedoch logisch, dass sich dieser Gewichtsunterschied irgendwo bemerkbar macht. Die Haltbarkeit und bestimmte Faktoren in Verbindung mit dem Komfort, wie zum Beispiel die formbaren Teile des Innenschuhs, die Wärmeisolierung und die Wasserundurchlässigkeit sind die ersten Stellen, an denen zugunsten eines geringeren Gewichts gespart wird.
    Trotzdem setzen immer mehr Skifahrer und „Bergsteiger auf Skiern” auf diese Art Schuh, da sie durch das Entriegeln eine höhere Beweglichkeit bieten und viel leichter sind.
  • Bei den Modellen mit dem besten Abfahrtsverhalten der Allmountain-Palette findet man Tourenskischuhe, die daran erinnern, wie diese Schuhe noch vor ein paar Jahren waren, als die Revolution begann.
    Viele von diesen Modellen sind für Skifahrer zu empfehlen, denen es nichts ausmacht, ein bisschen (bzw. ziemlich viel) an Sportlichkeit einzubüßen, aber dafür ein einziges Paar Skischuhe für alles zu haben.
  • Zum Schluss möchten wir noch darauf hinweisen, dass es auch Freeride-Modelle mit einem Flex von bis zu 130 gibt, die leichtere, entriegelbare Versionen mit Gummisohle eines erstklassigen Alpin-Skischuhs sind.
    Sie sind die perfekten Begleiter für die aggressivsten Freerider, die Kurven bei großer Geschwindigkeit „ausladend” fahren wollen. Oder auch für Pistenskifahrer, die ab und zu auch gern mal mit Steigfellen abseits der Piste unterwegs sind.

KOLLEKTION BARRABES 2017 TOURENSKISCHUHE
Und nun kommen wir zu den Neuheiten für dieses Jahr.

Anstatt die Skischuhe nach Kategorien und Marken vorzustellen, wie wir es bei den Bindungen und Ski gemacht haben, möchten wir sie AUFSTEIGEND NACH DEM GEWICHT ORDNEN, weil wir denken, dass das in diesem Fall passender ist.

Auf diese Weise werden sie so gut wie von allein eingeordnet, wenn man das vorher Gesagte berücksichtigt.

La Sportiva Stratos Hi Cube

Bei Barrabes: www.barrabes.de/la-sportiva-stratos-hi_cube/p-60794

Der Schuh, über den jeder spricht. Bei einem Gewicht von 440 g in der Größe 27 ist das auch logisch. La Sportiva Stratos Hi Cube ist vollständig aus Carbonfaser gearbeitet und der Schaft weist eine Beweglichkeit von unglaublichen 75° Rotation auf. Die Blockierung erfolgt über einen Hebel, der dank der Technologien Race Ready und Cavobike von der oberen Schnalle aus aktiviert werden kann. So wird der Wechsel zwischen den Modi extrem erleichtert, auch wenn die Schnalle von der Hose verdeckt ist.

Ein Knüller, der 100% wettkampftauglich ist.

La Sportiva Stratos Hi Cube
Dynafit DNA by PG (Pierre Gignoux)

Bei Barrabes: www.barrabes.com/dynafit-dna-by-pg/p-60826

Dynafit entwickelte diesen Schuh in Zusammenarbeit mit dem großen Pierre Gignoux, dem früheren Weltklasse-Skibergsteiger, der sich in seiner Freizeit dem Erfinden und Herstellen von ultraleichten Skischuhen widmet. Gignoux ist einer derjenigen, die am meisten zur aktuellen Form der Tourenskischuhe beigetragen haben, ohne in der Skiausrüstungsindustrie tätig zu sein.

Im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit Dynafit setzt er auf einige seiner unverzichtbaren Details in den Designs, wie zum Beispiel den charakteristischen Hebel.

510 g reine Handwerkskunst. 100% wettkampftauglich.

Dynafit DNA by PG
Scarpa Alien, La Sportiva Syborg, Dynafit PDG

Ab hier betreten wir nun die Kategorie der Skischuhe, die zwar als Wettkampfschuhe entworfen wurden, aber dennoch das Herz vieler technisch anspruchsvoller Skifahrer/Skibergsteiger erobert haben – dank ihrer Leistungen beim Aufstieg.

Wir sprechen vom Scarpa Alien, La Sportiva Syborg und vom Dynafit PDG.

La Sportiva Syborg legt die mechanischen Grundlagen des Stratos an einem Grilamid-Schuh neu aus, der gerade einmal 800 g wiegt, aber durch seinen Flex von 120 dem Fuß viel Stabilität gibt. Erinnern Sie sich noch, dass wir gesagt haben, dass einige der leichtesten Schuhe ein besseres Abfahrtsverhalten als doppelt so schwere Schuhe haben? Der Syborg ist genau der Schuh, an den wir dabei gedacht haben.

Eine perfekte Wahl für Training und Wettkampf sowie für das Bergsteigen und sogar Eisklettern. Er kann mit jedem noch so breiten oder langen Ski getragen werden, nichts ist mit ihm unmöglich.

Und seine Breite von 100 mm bildet das i-Tüpfelchen, denn in dieser Kategorie ist der Leisten für gewöhnlich sehr schmal.

La Sportiva Syborg

Dynafit PDG
Grilamid und Verbundmaterial am Schaft lassen einen sehr vielseitigen Schuh von nur 830 g Gewicht entstehen. Zum Scarpa Alien muss man nicht viel hinzufügen, nachdem er schon mehrere Jahre erfolgreich verkauft wird. 850 g pro Fuß und mit die beste Schaftrotation, die auf dem Markt erhältlich ist.

Scarpa Alien
Fischer Travers

Wir nähern uns einem Kilo Gewicht pro Fuß. Hier finden wir einige der vielseitigsten Skischuhe auf dem Markt. Schuhe, mit denen ein Allmountain-Skifahrer problemlos an einem Wettkampf teilnehmen könnte oder seine ersten Schritte im Skibergsteigen oder sogar Eisklettern wagen kann.

In diesem Bereich sind zweifellos die Fischer Travers in ihrer „normalen” Version und ihrer Carbon-Version die große Neuheit.

Die Carbon-Version bringt nur 920 g auf die Waage (1080 g die normale Version), aber es ist wohl ihre futuristisch-bequeme Aufmachung, die sie zu einem Hit aufsteigen lassen hat.

Die Verriegelung/Entriegelung erfolgt über einen Bügel und ist nicht nur einfach, sondern auch effizient. Und die Anpassung am Fußspann wird mit einem innovativen Boa-Verschlusssystem mit Seilführungen vorgenommen – das müssen Sie gesehen haben!

Bravo!

Fischer Travers
Dynafit TLT7

Dynafit macht mit ihrem TLT7 wieder von sich reden – in den Versionen Woman, Expedition CL und Performance.

Noch eine Weiterentwicklung des Ultralock-Verschlussmechanismus, mittlerweile die Version 3.0: Die Bedienung ist nicht nur leichter – sogar, wenn die Hose den Schaft bedeckt – und das Verschlusssystem stört im geöffneten Zustand nicht, sondern jetzt kann man damit auch den Bereich des Fußspanns öffnen und schließen.

Die neue Speed Nose-Schuhspitze ohne Anbindung – nicht einmal für Steigeisen – macht den Kauf eines Adapters erforderlich, wenn wir unsere automatischen Lieblingssteigeisen mit diesen Schuhen einsetzen wollen.

Wieder einmal stellt sich Dynafit mit diesem kontroversen Modell gegen den Rest der Welt. Mal schauen, was passiert.

Dynafit TLT7 Expedition Performance
Atomic Backland Direkt danach kommen die ersten Schuhe der Backland-Reihe von Atomic: die Backland Light, mit ca. 1100 g pro Fuß bei Größe 27 MP.

Und anschließend die Backland Carbon und Backland NC mit einer höheren Steifigkeit, die um die 1,3 kg wiegen. Natürlich auch in ihrer Damen-Ausführung, wie die Backland W.

Atomic definiert das Konzept mit der Einschubzunge des TLT 5 und 6 von Dynafit mit einem Schuh mit Hebel-Verriegelungsmechanismus neu, der endlich die Vorteile der thermoformbaren Schalen in die Welt der Skitouren einführt. Wenn Sie etwas „schwierige” Füße haben, dann sind das Ihre Schuhe.

Das ist derzeit der einzige Schuh, der mit dem TLT in Sachen Beliebtheit mithalten kann.

Atomic Backland Carbon
La Sportiva Sideral und La Sportiva Starlet

Wenn wir beim Gewicht noch ein bisschen höher gehen, überschreiten wir langsam die Grenze zwischen den leichten und den Allround-Skischuhen.

La Sportiva Sideral war seinerzeit die Antwort von La Sportiva auf die TLT von Dynafit. Die Version 2.0 La Sportiva Sideral und ihre Damen-Ausführung La Sportiva Starlet bringen nur 1170 g auf die Waage – und das trotz ihres aufwändigen, aber sehr effizienten – Spoiler-Blockiersystems.

La Sportiva Starlet
Arc’teryx Procline

Nun kommen wir zu anderen Schuhen, die zweifellos die derzeit angesagtesten Skischuhe sind: Arc’teryx Procline in den Versionen Carbon, Lite, Support und Women.

Auch wenn sie ein bisschen schwerer sind als andere Schuhe, die zu den führenden im Bereich „Skifahren/Bergsteigen” gehören (1190 g, 1260 g beim Modell Support), finden die Procline dank ihrer seitlichen Beweglichkeit von 23° hohen Anklang. Diese wird durch den zweigeteilten Schaft erreicht, der die seitliche Fortbewegung sowie das Laufen mit Steigeisen und das Klettern erheblich erleichtert.

Zum ersten Mal hat jemand – endlich – mehr an die Kletterer und Bergsteiger als an die Skifahrer gedacht, als er diesen Skischuh entworfen hat, aber aufgepasst: Sie funktionieren dank ihrer hohen Beweglichkeit sehr gut mit Steigeisen (logisch), aber auch sehr gut bei der Abfahrt.

Auch das Design und die Farben sind gut gelungen (orange bei der Carbon-Version, mattschwarz bei den Lite- und Support-Versionen und gelb bei der Damen-Ausführung).

Hier sehen Sie den Videotest, den wir mit diesen Schuhen gemacht haben. Man kann sehr gut erkennen, warum dieser erste Skischuh mit seitlicher Beweglichkeit nicht nur für das Skifahren, sondern auch für das Skibergsteigen optimal ist.

Arc'teryx Procline Lite
Salomon MTN Explore, La Sportiva Spectre 2.0, La Sportiva Sparkle

Um die Allround-Kategorie abzuschließen, möchten wir die Schuhe erwähnen, die sogar auf der Skistation eingesetzt werden können. Normalerweise verfügen sie über die ISO9523-Zertifizierung, damit sie mit Rahmenbindungen genutzt werden können.

Salomon MTN Explore ist dank seines bequemen Leistens und seiner Performance mit 1430 g eine sehr gute Wahl für diejenigen, die Komfort suchen, ohne auf Leistung verzichten zu wollen. Ein sehr guter Allround-Skischuh.

Salomon MTN Explore
Besondere Erwähnung verdienen der La Sportiva Spectre 2.0 und seine Damen-Ausführung La Sportiva Sparkle, die dank des Grilamid das Gewicht der „4-Schnallen-Schuhe” bis auf 1300 g reduziert haben. Etwas, das bis vor ein paar Jahren noch undenkbar war.

La Sportiva Sparkle
Scarpa Maestrale

Natürlich konnte bei den Skischuhen ab 1,5 kg pro Fuß ein anderer Klassiker der letzten Jahre nicht fehlen: der Scarpa Maestrale.

Ein bequemer Skischuh – dank seiner 101 mm Breite und seines Intuition-Innenschuhs. Die Freeride-Version (d.h. noch mehr Freeride als vorher) Scarpa Maestrale RS ist ein guter Kompromiss mit Leistungen für Skitouren und Freeride.

Scarpa Maestrale RS
Salomon Quest Pro 120, Salomon Quest Pro 130

Besonders erwähnenswert sind auch – und jetzt 100% in der Freeride-Kategorie – der Salomon Quest Pro 120 mit seinen 1596 g und der Salomon Quest Pro 130 mit seinen 1650 g.

Er hat eine Tourensohle, die gegen eine Tech/9523-Sohle ausgetauscht werden kann, sowie eine thermoformbare Schale – dank der Custom-Shell-Technologie.

Salomon Quest Pro 130
Lange XT130 Freetour

Und zum Schluss noch ein Schuh, über den wir schon in unserem Artikel über Alpin-Skischuhe gesprochen haben: die neue Version des LangeXT 130 Freetour.

Viel mehr für das Skibergsteigen konzipiert als gewohnt und mit einem atemberaubenden Design.

Mit einem Flex von 130 – trotz eines Gewichts unter 2 kg. Aber er ist eng, das steht fest.

Lange XT130 Freetour

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